Bis zum unterschriebenen Jobvertrag kann es ganz schön lange dauern: In der Regel musst du dafür nicht nur das Anschreiben, sondern auch mehrere Bewerbungsgespräche meistern. Dazu kommt mittlerweile häufig noch der Einstellungstest. Aber keine Panik, denn hier erfährst du, worum es dabei überhaupt geht und wie du dich bestmöglich vorbereitest.
Was ist ein Einstellungstest?
Abseits des persönlichen Gesprächs wollen Personaler möglichst objektiv ermitteln, ob du zum Unternehmen und zur ausgeschriebenen Stelle passt. Hier kommt der Einstellungstest ins Spiel: Mit ihm wird geprüft, ob du die Hard beziehungsweise Soft Skills besitzt, die für den Job gebraucht werden. Unternehmen nutzen den Einstellungstest häufig, um ihre Ausbildungsplätze zu besetzen. Aber auch zur Besetzung von Vollzeitstellen kommen Einstellungstests zum Einsatz. Je nach Job und Branche kann Inhalt und Typ des Einstellungstests darum variieren. Trotzdem gibt es einige Tipps und Tricks, mit denen du dich bestmöglich auf deinen Einstellungstest vorbereitest.
Welche Typen von Einstellungstests gibt es, und wie bereite ich mich auf sie vor?
Die Art des Einstellungstests hängt davon ab, auf was für eine Stelle du dich bewirbst. Hier findest du eine Liste an häufig vorkommenden Testtypen, und wie du dich auf sie vorbereiten kannst.
Allgemeinwissenstest
Im Allgemeinwissenstest soll überprüft werden, wie gut du über aktuelle Themen informiert bist. Auch grundsätzliche Fragestellungen aus den Bereichen Politik und Wirtschaft, Kultur, Sprache, Geografie, Geschichte, Mathematik und den Naturwissenschaften umfasst der Allgemeinwissenstest. Bemühe dich, vor deinem Einstellungstest die aktuellen Nachrichten zu verfolgen. Außerdem kann es helfen, wenn du vorher ein paar Allgemeinwissensquizze im Internet ausprobierst – das gibt Selbstvertrauen und Übung.
Intelligenz- & Logiktest
Mit einem solchen Test soll deine geistige Intelligenz unter Zeitdruck geprüft werden. Hier findest du Fragen beziehungsweise Aufgaben, die auf dein logisches Denkvermögen abzielen. Zum Beispiel wirst du aufgefordert, Zahlen- oder Figurenreihen fortzusetzen, oder aus einer Gruppe an Wörtern das nicht passende herauszufiltern. Auch in diesem Bereich gibt es im Internet viele Möglichkeiten zum Üben.
Persönlichkeitstest
Im Persönlichkeitstest wirst du, ähnlich wie im klassischen Bewerbungsgespräch, zu deinen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Interessen befragt. Dabei geht es zum Beispiel darum herauszufinden, wie die Bewerber mit stressigen Situationen umgehen, was für Ziele sie haben oder ob sie teamfähig sind. Hier ist also eine gelungene Selbsteinschätzung gefragt – worauf du dich sehr gut zu Hause vorbereiten kannst. Hier findest du Hilfestellungen zum Thema Stärken und Schwächen sowie zur Selbstpräsentation.
EQ-Test
Der EQ-Test testet die emotionale Intelligenz der Bewerber. Hier wird in der Regel auf den Prüfstand gestellt, wie du dich in spezifischen jobrelevanten Situationen verhalten würdest. Diese Situationen enthalten oft moralische Zwickmühlen. Auf einen EQ-Test kann man sich leider weniger ausführlich vorbereiten – aber es hilft, wenn du dir während des Tests stets der Arbeitgeber-Perspektive bewusst bist. Dann ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass du die Fragen gut meistern wirst!
Konzentrationstest
Hier wird deine Konzentrationsfähigkeit auf den Prüfstand gestellt. Zum Beispiel wird getestet, wie viele Dinge du dir innerhalb einer kurzen Zeit merken kannst. Das kann so aussehen: Dir wird ein Video oder eine Bilderreihe gezeigt und im Anschluss musst du wiedergeben, woran du dich erinnern kannst. Konzentrationstests lassen sich deshalb einfach zu Hause nachstellen.
Stress-/Belastbarkeitstest
In manchen Jobs ist Belastbarkeit ein wichtiger Soft Skill. Im Stress- bzw. Belastbarkeitstest musst du in der Regel vergleichsweise einfache Aufgaben lösen, dafür aber unter starkem Zeitdruck vorgehen. Ziel ist es, den Test möglichst schnell, aber trotzdem gründlich zu bearbeiten. Ein klassisches Beispiel ist die Postkorbübung, bei der du innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne eine Reihe von Dokumenten abarbeiten musst, die jeweils unterschiedliche Probleme und Bedingungen mitbringen. Diese Aufgabe ist – abhängig von Branche und Job – sehr nahe am Arbeitsalltag gebaut.
Spezielle Fähigkeitstests
Je nach ausgeschriebener Stelle können auch sehr spezifische Kompetenzen gefragt sein. Sprach-, Kreativitäts- oder Rechentests fallen zum Beispiel in diesen Bereich. Muss im Job viel Englisch gesprochen werden, kann es sein, dass du im Einstellungstest speziell auf deine Sprachkenntnisse geprüft wirst. Ebenso wird bei vielen kreativen Jobs im Vorfeld geschaut, wie es um den Ideenreichtum der Bewerber steht. Im Finanzbereich oder im Verkauf wiederrum stehen deine Rechenfähigkeiten im Vordergrund.
Assessment-Center
Das Assessment-Center zählt offiziell nicht zu den Einstellungstests, sondern ist eher eine Erweiterung dessen. Insbesondere große Unternehmen laden häufig Bewerber zum Assessment-Center ein. Allein und in Gruppen bearbeitest du hier eine Reihe unterschiedlicher Aufgaben und Übungen. Üblich ist auch das Halten von Präsentationen. Das Assessment-Center kann je nach ausgeschriebener Stelle einen Tag oder sogar mehrere Tage dauern.
Einstellungstests in der Praxis
In der Regel kommunizieren Unternehmen offen, was sie von ihren Bewerbern erwarten und was die Bewerber zu erwarten haben. Auch der Zeitrahmen des Tests wird üblicherweise im Voraus bekannt gegeben. Die Dauer hängt von Art und Umfang des Einstellungstests ab. Handelt es sich um einen einfachen Allgemeinwissens- oder Intelligenztest, finden diese häufig online statt und nehmen ca. ein bis zwei Stunden Zeit in Anspruch. Manche Tests sind aber auch von größerem Umfang oder finden vor Ort im Unternehmen statt. Dabei gilt aber immer: Mit ein bisschen Vorbereitung schaffst du deinen Einstellungstest bestimmt!
