Unternehmen suchen ständig analytische Köpfe, die ihre Bücher führen und System in das Rechnungswesen bringen. Als Finanzbuchhalter (m/w/d) machst du genau das und sorgst so dafür, dass die Zukunft deines Unternehmens besser geplant werden kann. Weil der Job so wichtig ist, werden qualifizierte Finanzbuchhalter sehr geschätzt.
Das Berufsbild des Finanzbuchhalters
Finanzbuchhalter sind verantwortlich für das externe Rechnungswesen eines Unternehmens. Das bedeutet, du befasst dich mit der Finanzlage gegenüber Adressaten außerhalb des eigenen Unternehmens. Ein besonderer Fokus liegt hier auf den Gewinnen, da diese über die weiteren Geschäftspläne entscheiden können. Allerdings stellt nicht jedes Unternehmen seinen eigenen Finanzbuchhalter ein. Vor allem für kleine Unternehmen ist das zu teuer. Stattdessen beauftragen sie dann unabhängig arbeitende Finanzbuchhalter, um ihr Rechnungswesen in Ordnung zu halten.
Da die Finanzbuchhaltung für Unternehmen branchenübergreifend wichtig ist, können Finanzbuchhalter in vielen verschiedenen Sektoren arbeiten, zum Beispiel:
- In der Dienstleistung
- Im Handel
- Im Handwerk
- In der Industrie
Finanzbuchhaltung: Von der Antike bis zur Gegenwart
Bereits in der Antike führten die Römer Buch über Einnahmen und Ausgaben. Die lange Geschichte zeigt, wie wichtig diese Aufgabe ist! In Deutschland gibt es seit 1794 eine allgemeine Bilanzierungspflicht für Unternehmen. Ab da an war Buchführung also ein Muss. 1937 folgte die Spezialisierung der Finanzbuchhaltung. Der Job bleibt, aber die Technik nicht: Heutzutage arbeitet die Finanzbuchhaltung mit moderner Software, die ständig weiterentwickelt wird.
Die Aufgaben in der Finanzbuchhaltung
Wie oben schon erwähnt bist du als Finanzbuchhalter verantwortlich für die externe Buchhaltung des Unternehmens. Dabei erstellst du unter anderem Monats-, Quartals- und Jahresabschlüsse. Das bedeutet, du fasst Einnahmen und Ausgaben in einer bestimmten Zeitspanne zusammen und erstellst damit einen Überblick über Gewinne, Verluste sowie kurz- und längerfristige Entwicklungen. Diese dienen dann als Basis für die Zukunftsplanung des Unternehmens. Darüber hinaus übernimmst du:
- Das Verfassen der Steuererklärung,
- Die Abrechnung von Löhnen und Gehältern,
- Die Erstellung von Bilanzen,
- Die Verbuchung von ein- und ausgehenden Rechnungen,
- Das Verwalten der Betriebskonten,
- Die Abwicklung des Zahlungsverkehrs des Unternehmens.
Hast du das Zeug zum Finanzbuchhalter?
Da du in der Finanzbuchhaltung viel mit Zahlen zu tun hast, ist analytisches Denkvermögen wichtig. Außerdem von Vorteil sind gute Computerkenntnisse, insbesondere MS Office und Excel. Denn mit dem Tabellenprogramm erstellst du wichtige Übersichten für die Finanzplanung und -buchhaltung. Auch eigenverantwortliches, sauberes und organisiertes Arbeiten sind sehr wichtig. Fehler in den Büchern können schnell zu Chaos und finanziellen Verlusten führen und sogar dem Ruf des Unternehmens schaden.
So wirst du Finanzbuchhalter
Finanzbuchhalter ist kein Ausbildungsberuf, sondern eine kaufmännische Weiterbildung. Das bedeutet, du musst erst eine kaufmännische Ausbildung abschließen oder entsprechende Berufserfahrung sammeln. Dann kannst du ein Fernstudium oder einen Weiterbildungskurs zum Finanzbuchhalter belegen. Diesen musst du leider oft selbst bezahlen. Das kann teuer werden: Meist kosten die Kurse zwischen 1.300 und 3.900 Euro. Der Unterricht findet über mehrere Monate an Abenden oder Samstagen statt. Vollzeitkurse sind in der Regel so zeitaufwendig, dass sie nur von Arbeitssuchenden belegt werden können. Dafür bist du nach erfolgreichem Abschluss eine qualifizierte Fachkraft und hast gute Chancen auf einen Job.
Die vermittelten Inhalte können sich von Institut zu Institut unterscheiden. In der Regel gehört aber Folgendes zum Lehrplan:
- Die Grundlagen der Finanzbuchhaltung
- Die Führung der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung
- Die Führung der Kreditoren- und Debitorenbuchhaltung
- Die Benutzung von Buchhaltungs-Software
- Das Anfertigen von Jahresabschlussbuchungen
- Betriebliches Steuerrecht
- Die Kosten- und Leistungsrechnung
Mit Abschluss der Fortbildung erhältst du ein Zertifikat, dass dir das erworbene Wissen bescheinigt. Diese Zertifikate sind unterschiedlich hoch angesehen. Das ist davon abhängig, wo sie erworben worden. Von Unternehmen sehr geschätzt wird zum Beispiel das Zertifikat der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Die Jobsuche als Finanzbuchhalter
Als qualifizierter Finanzbuchhalter ist es vergleichsweise einfach, einen guten Job zu finden. Denn der Bedarf an Finanzbuchhaltern ist immer hoch und die Arbeitslosigkeit in dieser Berufsgruppe so niedrig wie seit langem nicht. Noch ein Grund mehr, um eine Karriere in der Finanzbuchhaltung zu starten!
Die Frage, die du dir als Finanzbuchhalter auf Jobsuche stellen solltest, ist also nicht: „Wo finde ich einen Job?“, sondern eher: „Wo möchte ich arbeiten?“. Du hast die Wahl zwischen Jobs in unterschiedlichen Branchen, zwischen einer Festanstellung in der Buchhaltungsabteilung eines Unternehmens oder in einem Büro für Finanzbuchhaltung, einer Steuerberatungs- oder Wirtschaftsprüfungskanzlei oder gar der Selbstständigkeit. Überlege dir also, ob es eine Branche gibt, die dich besonders interessiert.
Natürlich ist auch das Gehalt ein wichtiger Faktor, den du bedenken solltest. Die Entlohnung kann je nach Qualifikation und Berufserfahrung schwanken, ist aber auch abhängig vom Arbeitgeber. In einem großen Unternehmen wird der Lohn meist höher ausfallen als in einem kleineren Betrieb.
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Über diese Reihe: In den Werde…! Artikeln stellen wir dir spannende Berufe vor. Dabei fällt das Spotlight vor allem auf Jobs, die sonst vielleicht eher übersehen werden – obwohl sie total interessant und vielseitig sind! Die Berufswelt ist so vielfältig wie du. Wir helfen dir dabei, den Job zu finden, der dich glücklich macht.
